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Dr. Kirsten Tackmann, Mitglied des Bundestages

Weder Ahnungslosigkeit noch Rechentricks helfen weiter beim Klimaschutz

Die Antwort der Bundesregierung bestätigt, dass die Berücksichtigung des Landnutzungs-Sektors (LULUCF) in der Novelle des Klimaschutzgesetzes ohne belastbare fachliche Grundlage erfolgt. Damit wären Kollateralschäden abzusehen, was gefährlich ist angesichts der enormen Bedeutung der Wälder und der Renaturierung von Mooren, insbesondere mit Blick auf deren CO2-Senkenpotential.

Egal ob leicht durchschaubare Rechentricks oder Ahnungslosigkeit – beides ist inakzeptabel, denn das breit getragene Ziel Klimaneutralität muss erreicht werden. Dafür macht sich auch DIE LINKE stark – aber im Interesse einer klimaschonenden Landnutzung und für die Zukunftswälder. Die Klimaschutzdebatte muss ehrlich und wissenschaftlich fundiert ausgetragen werden. Dazu gehört ein breiter fachlicher und gesellschaftlicher Dialog – gerade in der Waldpolitik, die jetzt die Grundlage für die nächsten Generationen legen muss.“, so Dr. Kirsten Tackmann, agrarpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion DIE LINKE zur Antwort der Bundesregierung auf die Schriftliche Frage Nr. 06/334.

Dr. Kirsten Tackmann weiter:

„Studien gehen momentan davon aus, dass der Landnutzungssektor in den kommenden Jahren von einer CO2-Senke zur Quelle werden wird. Das hat verschiedene Gründe, unter anderem das abnehmende Speicherpotential alternder Wälder oder trockenheits-, sturm-, schädlings- und waldbrandbedingt. Trotzdem muss der Sektor nach der Novelle des Klimaschutzgesetzes jetzt innerhalb von zehn Jahren zirka 35 bis 45 Millionen Tonnen CO2 zusätzliches Speicherpotential bereitstellen. 

Die Bundesregierung räumt in ihrer Antwort ein, wesentliche Faktoren in ihre Entscheidungsfindung nicht einbezogen zu haben. Wie diese Diskrepanz aufgelöst werden soll, bleibt ganz unbeantwortet. Selbst mit viel Geld werden die nicht erledigten Hausaufgaben schaden. Es wird endlich eine mittel- und langfristige Waldstrategie mit klarem Fokus auf einen Umbau gebraucht hin zu naturnahen, altersdurchmischten und klimatoleranten Zukunftswäldern, die das Klima schützen und auch den Lebensraum für biologische Vielfalt einschließlich Wild bieten.

Die Entwicklung eines Modells zur Honorierung der Ökosystemleistungen der Wälder ist richtig, braucht aber die Einbeziehung aller Agierenden im Wald, inklusive Forstleute, Waldbesitzende, Gesellschaft und Wissenschaft. Die Renaturierung von Mooren und die Förderung von Paludikulturen wurde in den vergangenen Jahren sträflich vernachlässigt. Ankündigungen reichen nicht, jetzt muss umgehend und wirksam gehandelt werden. Sonst wird auch das bereits deutlich zu späte Ziel Klimaneutralität bis 2045 verspielt – und damit der Wald gleich mit.“


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